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Jenseits des Ölgipfels

Kapitel 22


  
Das Handy klingelte, als Jens gerade damit beschäfigt war, seine verbliebenen gelb-braunen Flecken im Gesicht zu begutachten. Er hastete ins Wohnzimmer und griff nach dem Handy, das ihm vor lauter Eile fast aus der Hand rutschte.

"Hallo, ist dort Jens Markert? Hier spricht Frau Wagner.", sagte eine unbekannte Stimme in kraftlosem, aber singendem Tonfall.

"Frau Wagner? Aber .... ja ... geht es Ihnen wieder besser?"

"Danke der Nachfrage junger Mann. Ich bin wohl übern Berg, sagen die Ärzte."

"Das ist ja wunderbar."

"Ich wollte mich bei Ihnen für Ihre grossherzige Tat bedanken."

"Das war doch selbstverständlich."

"Nicht so bescheiden, junger Mann, das war alles andere als selbstverständlich. Der Arzt hat mir Besuch erlaubt und ich würde meinen Retter gerne kennenlernen. Hätten Sie Lust, mich zu besuchen?"

"Gerne, ich würde mich auch freuen, Sie auf dem Weg der Besserung zu erleben. Heute Nachmittag hätte ich Zeit, passt das bei Ihnen?"

"Ja, wunderbar. Ich freue mich schon sehr auf Sie."

Jens war schon sehr neugierig darauf, was für ein Mensch Frau Wagner in ansprechbarem Zustand war. Ihre Telefonstimme klang sehr sympathisch. Zurück im Bad betrachtete er sich zweifelnd im Spiegel. Er sah immernoch aus wie ein Schläger. Eigentlich kein geeignetes Aussehen, um eine alte Dame kennenzulernen. Aber das konnte er jetzt leider auch nicht ändern, und freie Nachmittage waren schließlich ein seltenes Gut.

Als er schließlich vor dem Altersheim stand, fiel ihm Silke ein, denn mit ihr hatte er einmal herkommen wollen. Richtig ernst war es ihm damals damit nicht gewesen, aber da es immer interessant gewesen war, Silke in Aktion zu erleben, hatte er durchaus damit geliebäugelt, den Besuch in die Tat umzusetzen. Jetzt stand er hier und Silke war tot.

Das Gebäude sah von aussen fast genauso aus wie die Hochhäuser in der Nachbarschaft. Vor dem Eingangsbereich war jedoch eine einstöckige Halle angebaut worden, durch die man das Heim betreten konnte. Drinnen sah es aus wie in einer Hotelrezeption mit der Atmosphäre eines Krankenhauses. Zwei Sanitäter eilten mit einer Trage an ihm vorbei, eine junge Frau fuhr einen alten Mann im Rollstuhl nach draussen und andere wimmelten ohne erkennbaren Zweck durch die Halle. Jens trat an den Tresen der Rezeption.

"Guten Tag, ich möchte gerne Frau Wagner besuchen."

"Können Sie versichern, dass Sie keine Grippeinfektion in sich tragen?"

"Ja, ich bin schon seit Wochen wieder gesund."

"Ok, dann unterschreiben Sie hier. Und nehmen Sie diese Maske: die ist hier Pflicht, um sicher zu gehen."

Jens zog die Schutzmaske über Nase und Mund. Inzwischen war er es schon gewohnt, durch einen Filter zu atmen, daher störte es ihn nicht allzu sehr. Ausserdem verbarg sie einen Teil seiner blauen Flecken.

"Frau Wagner sagten Sie. Ah ja, hier hab ichs. Frau Wagner: erst kürzlich hier eingeliefert worden?"

"Ja, erst vor einer Woche."

"Nehmen Sie den rechten Aufgang zum Pflegeheim und fahren Sie in den fünften Stock. Dort zweimal links, Zimmer 509."

"Danke."

Jens orientierte sich, um zu sehen, was mit "rechtem Aufgang" gemeint war. Am Ende der Halle gab es zwei Aufgänge, wahrscheinlich die ursprünglichen Haustüren, über denen Schilder mit den Aufschriften "Wohnheim" und "Pflegeheim" hingen. Das war es wohl, was die Dame an der Rezeption gemeint hatte. Jens ging durch die Tür, die zum Pflegeheim führte und kam in einen Aufzugvorraum. Der Aufzug brachte ihn in den fünften Stock, wo er sich nach links wandte und einen Gang vorfand. Man konnte die ursprüngliche Funktion als Mietshaus mit Wohnungen noch deutlich erkennen, doch die Wohnungstüren waren durch Glastüren ersetzt worden und es roch nach Desinfektionsmittel und Krankheit.

Kaum hatte er den kahlen Gang betreten, rollte eine Art Stahlkegel mit Kopf und Armen an ihm vorbei. Die Frontseite des Kopfes ähnelte einem runden Bildschirm, auf dem ein stilisiertes Gesicht freundlich lächelte. Das Gesicht erinnerte Jens stark an die kleinen Smilies, die ihm im Internet ständig entgegengrinsten. Bevor er sich das merkwürdige Rollgerät genauer anschauen konnte, war es schon hinter der Glastür und in einem Zimmer der rechten "Wohnung" verschwunden.

Frau Wagners Zimmer sollte sich laut Rezeptionistin links befinden, also ging Jens an zwei Glastüren vorbei und betrat die linke "Wohnung". An der dritten Tür der rechten Seite hing ein Schild mit der Nummer 509. Darunter sah Jens ein flaches Anzeigegerät mit einer elektronischen Beschriftung "Frau Wagner".

Hier war er richtig. Jens klopfte an die Tür und öffnete sie, als er ein heiseres "Herein" hörte. Das Zimmer war, ähnlich wie das ganze Altenheim, eine ungewohnte Mischung aus schlichtem Privatzimmer und Krankenhaus. In einem normal hohen Bett, das jedoch einen Galgen hatte, von dem ein Triangelgriff hing, saß eine weisshaarige Dame, bekleidet mit einem rosafarbenen Bettjäckchen, unter dem der Kragen eines Rüschennachthemds hervorlugte. Jens hätte sie nicht wiedererkannt, wenn er nicht gewusst hätte, wer sie war.

"Oh, Sie sind bestimmt Herr Markert. Herzlich willkommen", sagte sie und ihre graublauen Augen funkelten ihn fröhlich an.

"Guten Tag. Ja, ich bin Jens Markert. Wie schön Sie so munter zu sehen, Frau Wagner.", sagte er und schüttelte ihre ausgestreckte Hand.

Fast hatte er Angst, die Hand zu zerbrechen, so schmal und knochig war sie, aber Frau Wagner drückte überraschend kräftig zu, was stark im Widerspruch zu ihrer ausgezehrten körperlichen Erscheinung stand. Wenn man von den blitzenden Augen absah, wirkte sie wie halb durchsichtig und ihre Hautfarbe war fast so weiss wie ihr Kopfkissenbezug.

"Nehmen Sie Platz, dort steht ein Stuhl."

Jens ergriff den angebotenen Stuhl und setzte sich an ihr Bett. Zuerst wusste er nicht so recht, was man in so einer Situation passenderweise sagt, aber Frau Wagner hatte keine solche Scheu.

"Ich möchte Ihnen ganz herzlich dafür danken, dass Sie mir das Leben gerettet haben."

"Das habe ich sehr gern getan. Es tut mir nur leid, dass wir für Ihren Mann zu spät gekommen sind."

"Ja, darüber bin ich auch sehr traurig. Aber heute will ich mich freuen, dass ich noch lebe und dass ich Sie kennenlernen darf. Ich erinnere mich dunkel an Sie, aber damals waren Sie nicht so schüchtern.", ein Schmunzeln glitt über ihr Gesicht. "Aber ich kann das schon verstehen, dass Ihnen ein Besuch bei einer alten Tante wie mir, in so einem Altersheim, etwas ungeheuer ist. Mir ist es hier auch nicht so recht geheuer und ich werde auch bald wieder nach Hause gehen."

"Werden Sie hier denn gut versorgt?"

"Keine Sorge, besser hätte ich es wohl kaum treffen können."

"Aber hier sind doch soviele gestorben. Dabei wirkt hier eigentlich alles sehr sauber und ordentlich."

"Die vielen Toten waren wohl eine Verkettung unglücklicher Ereignisse. Da wurde der hundertste Geburtstag einer Bewohnerin gefeiert mit den meisten der Bewohner und einigen Verwandten von Außen. Mindestens einer der Feiernden hat dabei die Grippe verbreitet. Dann gab es hier zwei Wochen lang keine Grippemittel und das Unheil war perfekt. Mein Glück, denn sonst hätte ich hier wohl keinen Platz gefunden."

"Ich war auch sehr froh, als sich herausstellte, dass hier noch Platz ist."

"Vermutlich ist es hier sehr viel bequemer als in den überfüllten Krankenhäusern. Sie haben auch sehr interessante Geräte. Hier zum Beispiel, dieses weiche Armband, das ich trage: das ist ein Messgerät, mit dem ständig Herzschlag und Temperatur gemessen und an die Zentrale gefunkt werden. Das erspart mir und den Schwestern das lästige Fiebermessen."

"Wie praktisch."

"Find ich auch. Noch besser ist aber Teddy, mein Gesprächspartner für langweilige Stunden. Teddy, begrüss unseren Gast."

Sie blickte auffordernd zu einem Plüschteddy, der neben ihr auf dem Nachtisch sass.

"Guten Tag, unbekannter Freund. Wie schön, dass Sie Heidelinde besuchen.", fing der Teddy plötzlich an zu sprechen.

"Guten Tag. Mein Name ist Jens, Teddy."

"Jens, gut das werde ich mir merken. Heidelinde, du klingst heute sehr fröhlich. Geht es dir besser?"

"Mir geht es heute hervorragend Teddy, danke der Nachfrage."

"Das liegt bestimmt daran, dass du heute Besuch hast. Sogar Herrenbesuch, nicht schlecht.", dabei schloss der Teddy kurz ein Auge, sodass es aussah, als würde er zwinkern.

"Ist er nicht niedlich?", freute sich Frau Wagner. "Teddy, du darfst jetzt wieder ruhig sein."

"Er ist fantastisch. Was kann er alles?"

"Vor allem kann er sich unterhalten, denn das ist seine Hauptaufgabe. Aber er registriert auch, ob alles in Ordnung ist und wenn er etwas außergewöhnliches sieht oder hört, meldet er es an die Zentrale und die schickt bei Bedarf eine Schwester."

"Draussen habe ich auch ein seltsames Gerät gesehen, das durch den Gang rollte."

"Das war bestimmt einer der Pflegeroboter. Die helfen beim Umbetten, Baden und anderen körperlich anstrengenden Tätigkeiten. Das erspart den Schwestern Rückenschmerzen und sie haben mehr Zeit für die fachlichen Arbeiten."

"Ist das nicht merkwürdig, von lauter Maschinen gepflegt zu werden?"

"Am Anfang war es schon merkwürdig, aber da habe ich mich schnell dran gewöhnt. Es ist auf alle Fälle besser als ganz alleingelassen zu sein und es ist auch viel angenehmer als gestresste Schwestern, denen man deutlich anmerkt, dass man ihnen eine Last ist. Die Roboter sind nie gestresst und haben immer Geduld mit einem. Obwohl jetzt ja eine schlimme Grippeepidemie wütet, sind sogar die Schwestern hier ziemlich gelassen, das liegt bestimmt an ihren tapferen Helfern."

"Aber in der Nachbarschaft wohnen zigtausend Arbeitslose. Könnten die nicht hier arbeiten?"

"Das wurde wohl immer wieder versucht, auch in anderen Einrichtungen dieser Art, und sie versuchen es immer noch hin und wieder. Ab und zu wird mal jemand aus der Nachbarschaft hier Pflegeschülerin und manche statten Besuche ab, um sich etwas Bürgergeld zu verdienen. Aber schon einfache Arbeiten, wie Betten machen oder Nachttöpfe leeren überfordert die meisten der Nachbarn. Sie haben wohl keine Lust auf solche niederen Tätigkeiten und dadurch richten sie oft mehr Schaden an, als dass sie Nutzen bringen."

"Sind die Roboter nicht viel zu teuer?"

"Das habe ich auch gefragt, denn ich habe mich sehr gewundert, in einem solchen Altersheim für Arme, soviel moderne Technik vorzufinden. Inzwischen sind diese Roboter wohl durchaus bezahlbar, die Pflegeroboter kosten weniger als ein Kleinwagen und die Teddies nur halb soviel wie ein schlichter Fernseher. Und sie arbeiten rund um die Uhr, außer wenn es nachts ruhig ist, dann laden sie sich auf. Sind aber auch dann sofort einsatzbereit, wenn sie gebraucht werden. Ein einziger Pflegeroboter ersetzt auf die Weise etwa fünf menschliche Pfleger, wenn man Urlaub und Wochenenden berücksichtigt. Ausserdem brauchen sie keinen geheizten Aufenthaltsraum, haben keine weiten Anfahrtswege und kriegen keine Grippe."

"Klingt eigentlich alles sehr einleuchtend, aber es scheint mir trotzdem sonderbar. Den ganzen Tag mit Maschinen sprechen und sich von ihnen pflegen lassen."

"Die Vorteile sind so gross, dass mir das sonderbare Gefühl bald vergangen ist. Es sind ja auch noch menschliche Schwestern da und die sind meistens sehr viel freundlicher, als ich das aus dem Altersheim von einer alten Freundin kannte. Und das Allerbeste ist eigentlich, dass man nicht das Gefühl hat, einem Menschen zur Last zu fallen, wenn man gebadet wird. Es ist schon schwer, solche Hilfe anzunehmen, wenn sie mit Freude gewährt wird, doch wenn man weiss, das die Helfende davon Rückenschmerzen bekommt und ihr sowieso schon alles zuviel ist, fühlt man sich einfach grässlich. Wenn der Roboter mich ins Bad trägt, fühle ich mich stattdessen wie eine junge Braut, die über die Schwelle getragen wird."

"Faszinierend."

"Finde ich auch. Wahrscheinlich werde ich mir so einen Teddy anschaffen, wenn ich wieder zuhause bin. Und wenn ich mal nicht mehr alleine klarkomme, kommt noch ein Pflegeroboter dazu, denn ich möchte solange wie möglich zu Hause leben."

"Das kann ich gut verstehen, dass Sie lieber zuhause leben wollen. Wissen Sie schon, wann Sie wieder gesund genug sind?"

"Der Arzt sagt, dass es vielleicht in zwei Wochen soweit ist, aber nur, wenn ich es dann zuhause ruhig angehen lasse."

"Wie sind Sie eigentlich zu meiner Telefonnummer gekommen?"

"Ich habe einen Pfleger gefragt, der zuerst meinte, keine Zeit für die Recherche zu haben, aber als ich dem Altersheim eine grössere Spende in Aussicht gestellt habe, ging das recht flott.", sie schmunzelte spitzbübisch und wirkte Jahrzehnte jünger als vorher.

"Wären Sie bereit, mir zu erzählen, wie Sie mich gefunden haben?", fragte Frau Wagner nach einer Weile.

"Ja, gerne.", sagte Jens und erzählte ihr die ganze Geschichte.

"Ist das eigentlich Ihr Beruf, Tote zum Friedhof zu bringen?"

"Nein, normalerweise nicht. Das mach ich nur, weil es gerade nötig ist. Sonst arbeite ich in einem Bistro und seit einer Weile in einer Entrümplungsfirma. Das hat sich so ergeben. Eigentlich bin ich ja Informatiker."

"Oh, Informatiker. Das ist ja ziemlich weit weg von Ihrer jetzigen Tätigkeit. Finden Sie keine Arbeit als Informatiker?"

"Nein, das heisst bisher nicht. Kürzlich habe ich ein Angebot bekommen."

"Aber?"

"Es ist bei einer Insolvenzverwaltungsfirma. Aber das ist auch nicht das eigentliche Problem, denn vielleicht ist so eine Insolvenzverwaltungsfirma ja auch eine Herausforderung. Auf jeden Fall wäre es recht sicher."

"Und was ist das eigentliche Problem?"

"So merkwürdig das klingt: eine wunderschöne junge Frau und eine steife Familie."

Jens fragte sich, wie er sich in die Situation gebracht hatte, über derart persönliche Dinge zu sprechen. Irgendwie war es leicht, mit Frau Wagner warm zu werden. Obwohl sie sich in einem kahlen Krankenzimmer befanden und er Frau Wagner kaum kannte, fühlte er sich sehr wohl in ihrer Nähe und irgendwie vertraut, als würde er sie schon aus seiner Kindheit kennen.

"Hm, das klingt kompliziert. Wie hängen junge Frau, steife Familie und Arbeitsstelle zusammen?"

Da er schon den Anfang gemacht hatte, erzählte Jens Frau Wagner von Johanna und ihrer Familie. Er erzählte wie liebevoll und aufgeweckt Johanna war, wie er in Gegenwart der Eltern fast die Luft angehalten hatte, vor lauter gutem Benehmen, wie eng er sich fühlte, bei dem Gedanken, Herrn Trautmann einen Job zu verdanken, wie verlockend das Haus im Garten hinter den Apfelbäumen auf den Ausbau wartete und wie ratlos er war.

"Und dann hat sie Ihnen diesen Pullover gestrickt?", fragte Frau Wagner.

"Stimmt. Woher wissen Sie das?"

"Der Pullover sieht aus wie sehr sorgfältig selbstgestrickt, und er wirkt neu. Diese Johanna setzt ja einiges ein, um Sie zu kriegen.", ein anerkennendes Lächeln begleitete Frau Wagners Nicken. Sie bewegte den Kopf langsam hin und her, als wollte sie damit etwas abwägen.

"Und was wollen Sie selbst von Ihrem Leben?"

Jens zögerte, denn das war eine schwierige Frage für ihn. "In letzter Zeit habe ich das irgendwie aus den Augen verloren, weil das, was ich wollte, nicht geklappt hat. Früher wollte ich immer Erfinder werden."

"Erfinder, das klingt sehr interessant. Und was hat Sie dann zur Informatik gebracht?"

"Alle waren der Meinung, dass Informatik für jemand mit meinen Fähigkeiten der zukunftsträchtigste Beruf ist. Doch während ich noch studiert habe, sind die meisten Programmierer-Arbeitsplätze in den Osten abgewandert. Und dann hatte es sich mit der Zukunftsträchtigkeit."

"Mein lieber Junge, ich habe den Eindruck, dass Sie sich zwar tapfer durch diese schwierige Zeit schlagen, aber Sie lassen sich von anderen rumschubsen, wie es denen nur passt."

"Hm - ich fürchte, Sie haben Recht."

"Fragen Sie sich gründlich, was Sie selbst vom Leben wollen, bevor Sie sich langfristig binden."

"Ja, das sollte ich wohl tun."

Einerseits war Jens fast die Luft weggeblieben, so sehr hatten ihn Frau Wagners Worte ins Mark getroffen. Andererseits fühlte er sich aber immer noch sehr wohl in ihrer Nähe, als wäre sie seine Grossmutter.

"Ich glaube, das muss ich jetzt erstmal verdauen. Wenn Sie mögen, besuche ich Sie gerne mal wieder, wenn ich Zeit habe."

"Darüber würde ich mich sehr freuen. Ich gebe Ihnen noch meine Nummer von zu Hause, damit Sie mich auch dort erreichen können."

Nachdem Jens sich die Nummer notiert hatte, widerstand er dem seltsamen Impuls Frau Wagner zu umarmen und schüttelte stattdessen noch einmal ihre zerbrechliche Hand.

Jenseits des Ölgipfels

The Party's Over
von Richard Heinberg

Peakoil Reloaded
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Jenseits des Ölgipfels
Jenseits des Ölgipfels

268 Seiten
ISBN 3-933634-18-0

Preis: 16.90 Euro

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