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Jenseits des Ölgipfels

Kapitel 26


  
Was habe ich da nur getan, fragte sich Jens, sobald er auf seinem Fahrrad saß und durch die dunkle Stadt nach Hause fuhr. Die kalte Luft brachte schlagartig seine Skepsis zurück. Oben in Johannas Zimmer hatte sich die Entscheidung für eine Probezeit noch gut angefühlt. Vielleicht war es auch eher Johannas Freude gewesen, die sich gut angefühlt hatte.

Jetzt musste er seinen Entrümpler-Job kündigen. Herr Lorenz würde bestimmt nicht sehr erfreut sein, denn bisher schien er mit Jens immer sehr zufrieden zu sein. Ob er wohl die Garage behalten konnte? Vielleicht würde er ja auch bald wieder zurückkommen. So sehr sein Verstand sagte, dass das Jobangebot seine langersehnte Chance war, so sehr sträubte sich sein Gefühl immer noch dagegen. Dabei waren ihm sogar die Argumente gegen den Insolvenzjob ausgegangen, es war nur noch ein zusammenziehendes Rumoren im Bauch, wenn er daran dachte.

In der Nacht träumte er von einer Krawatte, die ihn zu erwürgen drohte und wachte schweissgebadet auf. Im nächsten Traum erschien Johanna gerade noch rechtzeitig, um die aggressive Krawatte in einen weichen Schal zu verwandeln. Der Rest des Traumes war eindeutig erotisch.

Am nächsten Morgen floss der Strom endlich wieder, was Jens nutzte, um den neuen Weltatlas auszuprobieren. Er bot eine erheblich genauere Darstellung bei den Karten als seine alte Version. Man konnte jetzt weltweit bis auf Dorfebene Geländeeigenheiten sehen, genau so, wie er es sich schon immer gewünscht hatte. Beim Anblick vieler Gegenden musste er daran denken, dass dort jetzt Massen von Menschen starben. Aus Afrika hatte er längere Zeit nichts gehört und selbst die Neuigkeiten aus den USA waren sehr spärlich. Die Nachrichten wurden immer noch von der Grippeepidemie beherrscht, was ja nicht hieß, dass die weltweiten Ölkrise-Dramen aufgehört hatten. Es war wohl überall noch schlimmer geworden.

Er schalt sich einen Idioten, dass er so sehr an seinem neuen Job zweifelte. Da bekam er einen der wohl weltweit sichersten Jobs angeboten und er zierte sich wie eine Jungfrau! Das bisschen Steifheit der Trautmann-Eltern würde er wohl aushalten können und er musste ja auch nicht mit ihnen zusammenleben. Und für ein Stück Kuchen aus Frau Trautmanns Küche lohnte es sich durchaus, sich eine Stunde lang gut zu benehmen.

Gegen Mittag fiel sein Blick auf die sorgfältig eingepackte Kerze für Frau Wagner. Eigentlich könnte er Frau Wagner besuchen, dachte er sich. Die würde sich bestimmt sehr über einen Weihnachtsbesuch freuen und er hätte eine gute Ablenkung von den kreisenden Gedanken.

Beim Anruf im Altersheim wurde ihm mitgeteilt, dass Frau Wagner schon wieder zu Hause sei. Also suchte er die Nummer raus, die er sich bei seinem letzten Besuch notiert hatte und versuchte es aufs Neue.

"Ja, hier Wagner."

"Hallo, hier ist Jens Markert. Würden Sie sich über einen Besuch freuen?"

"Oh ja, das ist eine wunderbare Idee. Kommen Sie nur."

Jens schwang sich auf sein Fahrrad und fuhr zu der Wohnung, die er von Frau Wagners Rettung kannte. Frau Wagner sah diesmal erheblich besser aus, als bei seinem Besuch im Altersheim. Ihre Haut hatte wieder Farbe, was ihre weissen Haare im Kontrast leuchten ließ. Sie wirkte zwar noch etwas wackelig auf den Beinen, aber das hing möglicherweise auch mit ihrem Alter zusammen.

Sie führte ihn in ihr Wohnzimmer, wo Jens zuerst die Kerze vor einem Foto ihres Mannes auffiel. Beide standen dezent auf einer Kommode, doch sie beherrschten den Raum.

"Fröhliche Weihnachten.", sagte Jens und überreichte Frau Wagner die verpackte Kerze.

"Oh, das ist aber eine Überraschung. Ein Weihnachtsgeschenk für mich!", Frau Wagner packte das Geschenk vorsichtig aus. "Eine Kerze! Wie schön und praktisch. Gestern abend hätte ich gut noch eine Kerze gebrauchen können."

Sie holte aus einem Schrank einen geeigneten Kerzenständer, entzündete die Kerze an der anderen Kerze und stellte Kerzenständer und Kerze auf den Wohnzimmertisch, wo auch schon eine Kaffeekanne dampfte.

"Seit wann sind Sie eigentlich wieder zuhause?", fragte Jens.

"Einen Tag vor Weihnachten habe ich so gedrängelt, dass sie mich heim gelassen haben. Sie wollten es mir zwar ausreden, weil sie mich Weihnachten nicht gerne allein verbringen lassen wollten, aber ich habe das anders gesehen, denn mir ging es darum, Weihnachten zu Hause zu feiern, egal ob allein oder nicht. Und jetzt bin ich ja auch gar nicht allein.", sie warf Jens einen verschmitzten Blick zu.

Bevor sie sich hinsetzte, ging sie noch zum Ofen, der das Zimmer auf gemütlichen Temperaturen hielt, öffnete die Klappe und schüttete aus einem metallenen Gefäß runde Kohlenstücke in den Ofen. Dann schloss sie den Ofen wieder und sagte "So!".

"Woher haben Sie denn Kohle?"

"Ich bin schon seit zehn Jahren guter Kunde beim hiesigen Kohlenhändler, darum lässt er mich jetzt nicht hängen, obwohl es ihm nicht leicht fällt, genügend Kohle für mich zu reservieren. Es gibt ja angeblich kaum noch Importkohle. Nicht nur, dass sie teurer geworden ist als die heimische Kohle, sondern man kann sie gar nicht kaufen, weil sie dort gebraucht wird, wo sie abgebaut wird. Die deutschen Bergwerke kommen natürlich gar nicht hinterher, weil soviele geschlossen worden sind."

"Vor einer Weile habe ich mich auch mal umgehört, wo man Kohle zum Heizen kaufen kann, und überall hieß es, dass sie restlos ausverkauft wäre."

"Ich könnte ja mal mit meinem Händler sprechen, vielleicht lässt sich da was machen."

"Das wäre gut, denn bald wird mir das Brennholz vom Entrümpeln fehlen und der Heizölvorrat unseres Hausbesitzers reicht nur, um Frost zu verhindern."

"Sie haben also zugesagt?"

"Wie? - Oh ja, stimmt, ich habe mich auf eine Probezeit eingelassen."

"Und wie fühlt sich das an?"

"Sehr gemischt, aber das vorherrschende Gefühl ist, gleich wieder wegzurennen. Dabei sind diese Trautmanns eigentlich ganz in Ordnung. Aber irgendetwas beengt bei denen die Lebendigkeit. Nun ja, der Job findet ja auch nicht bei denen zuhause statt."

"Und was ist mit der jungen Frau?"

"Johanna? Die ist schon sehr süß und sie wächst mir immer mehr ans Herz. Wahrscheinlich habe ich hauptsächlich deshalb zugesagt. Sie hat sich auch sehr gefreut, als sie davon hörte, aber das macht es für mich eher noch schwieriger mit dem Job."

"Das kann ich gut nachvollziehen. Es wird Ihnen wohl nichts anderes übrig bleiben, als es auszuprobieren, jetzt wo das mit der Probezeit entschieden ist."

"Da haben Sie Recht. Ich frage mich nur, warum sich mir bei den Gedanken an den Job, den ich noch nicht einmal kenne, der Magen herumdreht, obwohl es objektiv betrachtet eigentlich die beste Chance meines Lebens ist."

"Vielleicht hat das etwas mit der Lebendigkeit zu tun. Vielleicht auch damit, dass Sie sich ihre beste Chance anders vorgestellt hatten."

"Das könnte es sein. Meine beste Chance habe ich mir wohl ganz anders vorgestellt, wenn ich auch gar nicht weiss, wie. Aber in eine so wohlerzogene Familie einzuheiraten, war bestimmt nicht meine Vorstellung davon."

"Noch ist es ja nur eine Probezeit. Schauen Sie es sich in Ruhe an."

"Ja, das werde ich."

"Leider habe ich gar kein Weihnachtsgeschenk für Sie, denn seit ich wieder hier bin, habe ich das Haus noch nicht verlassen."

"Das ist völlig in Ordnung, damit hätte ich auch nicht gerechnet. Wie sieht es denn mit Nahrungsmitteln für Sie aus?"

"Das wird schon irgendwie gehen. Haltbare Vorräte hatte ich sowieso noch im Schrank und ein netter Pfleger hat mir ein paar frische Sachen gekauft, als ich heimgefahren wurde."

"Ab und zu könnte ich Ihnen vielleicht auch was mitbringen, wenn ich selbst einkaufen gehe. In meinem Fahrradanhänger ist genug Platz."

"Das wage ich ja kaum anzunehmen, aber praktisch wäre es durchaus. Haben Sie überhaupt genug Zeit zum Einkaufen, wenn Sie soviel arbeiten?"

"Sehr viel Zeit bleibt nicht, da haben Sie recht, aber bisher hat es immer noch irgendwie geklappt.". Warum fiel ihm jetzt plötzlich Olivier ein? An Privatleute würde der wohl bestimmt nicht liefern. Ausser vielleicht, wenn man grössere Mengen abnahm. Oder vielleicht, wenn man bei der Lieferung im Bistro gleich auch den Privateinkauf miterledigte. Da würde er wohl bei Gelegenheit mal nachfragen.

Jens Blick fiel immer wieder auf das Foto von Herrn Wagner. Ihn hatte er vor wenigen Wochen in einen Sack gesteckt. Jetzt wirkte das beleuchtete Bild fast, als wäre er anwesend. Auch Frau Wagner schaute ihren Mann immer wieder an.

"Vermissen Sie ihn sehr?", fragte Jens schließlich.

"Ja, ganz enorm. Aber eigentlich sollte ich dankbar sein, denn ich durfte ihn zehn Jahre länger genießen als eigentlich zu erwarten war."

"Wie das?"

"Vor zehn Jahren hatte er eine seltene Form von Darmkrebs. Darum sind wir hierher gezogen, denn hier gab es einen Spezialisten für diese Krebsform. Dieser Arzt hat meinen Mann wieder erfolgreich zusammengeflickt und wir haben jedes der letzten Jahre wie ein Zusatzgeschenk genossen. Darum kann ich es jetzt akzeptieren, dass er gestorben ist, auch wenn es schwer fällt."

"Was war er für ein Mensch?"

"Sie hätten sich bestimmt gut verstanden, denn er war Maschinenbauer aus Leidenschaft. Wenn er einen Schraubenzieher in der Hand hielt, war er glücklich. Aber er war auch ein sehr liebevoller Gefährte und man konnte viele verrückte Ideen in die Tat umsetzen."

Jens fühlte die Liebe, die die Ehe der Wagners erfüllt hatte und musste wieder an den Mann denken, den sie eilig in einen Sack gesteckt hatten. Wenn sie nun einen Tag früher gekommen wären? Er spürte, wie sich seine Kehle zusammenkrampfte.

"Sie hätten es auch nicht verhindern können.", sagte Frau Wagner, als hätte sie Jens Gedanken gehört. "Er war schon länger tot, als Sie kamen. Ich habe es gemerkt, als er plötzlich nicht mehr lebte, aber mir fehlte die Kraft, etwas zu unternehmen. Danach erinnere ich mich noch an zwei Tage, aber es dauerte vermutlich einige Tage länger, bis Sie kamen."

"Solange?"

"Ja, vermutlich. Da sieht man mal wieder, was für ein zähes Luder ich bin. Dabei hatte ich eigentlich fest damit gerechnet zu sterben, als ich so neben ihm lag."

"Ich hatte auch damit gerechnet zu sterben, als es mich erwischt hatte. Und irgendwann bin ich dann wieder aufgewacht und alles war grässlich."

"Oh, Sie waren auch krank?"

"Ja, darum kann ich auch ungefährdet Tote bergen. Diese Grippe kann mich nicht mehr erwischen, da muss schon eine andere daherkommen."

"Das erklärt auch, warum Sie so gut wussten, was man tun kann, um einem Grippeopfer das Überleben zu erleichtern. Als Sie mir auf den Rücken geklopft haben, das war, als würde mit jedem Schlag ein Stück Lunge befreit."

"Eigentlich wusste ich gar nicht so recht, was ich tun sollte, aber die eigene Erinnerung hat dann tatsächlich geholfen."

"Da habe ich ja Glück gehabt."

Kurz bevor es dunkel wurde, verabschiedete sich Jens und fuhr wieder nach Hause.

Am übernächsten Tag ging es zum vorletzten Mal zum Leicheneinsammeln. Nach Feierabend ließ sich Jens bei Herrn Lorenz absetzen, um zu kündigen. Wie befürchtet, war Herr Lorenz gar nicht begeistert von der Kündigung, aber Jens durfte die Garage weiterhin mieten und Herr Lorenz brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass es Jens in seinem neuen Job nicht gefallen und er bald wieder zurückkommen würde. Dabei blies Herr Lorenz viele ärgerliche Rauchwölkchen in die Luft.

Anschließend ging Jens zur Kneipe, um Achim die Neuigkeiten zu erzählen. Achim schien zuerst entsetzt, doch dann gratulierte er Jens und sie stießen ihre Biergläser zur Feier des Tages mehrmals aneinander.

Samstag wollte Jens endlich mal wieder einkaufen gehen, doch alle Supermärkte hatten geschlossen, sogar der Automatensupermarkt. Warum das so war, war leider nicht in Erfahrung zu bringen. Am Abend im Bistro kam glücklicherweise Olivier mit seinem Lieferwagen und Jens fragte ihn, ob er auch an Privatmenschen verkaufen würde.

Es dauerte eine Weile, bis Jens ihn überredet hatte, doch dann durfte er sich aussuchen was er wollte. Das war wirklich eine sehr angenehme Art einzukaufen. Die Einkäufe für sich und Frau Wagner verstaute Jens während der Arbeit in der kalten Speisekammer. Anschließend nahm er sie mit nach Hause und am Sonntag brachte er der überaus entzückten Frau Wagner ihren Anteil. Sie nötigte ihn, über den Einkaufspreis hinaus, Geld von ihr anzunehmen.

Silvester rief Johanna an und fragte, ob er schon etwas vorhabe zum Jahreswechsel. Jens verneinte, denn er hatte bisher kaum wahrgenommen, dass Silvester war. Nach grossem Trubel war ihm auch nicht zumute. Daher lud er Johanna gerne zu sich ein, als sie erzählte, dass sie ihren Eltern einen freien Silvester-Abend abgetrotzt hatte.

Als sie in der Tür stand, wurde Jens bewusst, dass er sie schon vermisst hatte. Diesmal hatte sie außer zwei Pizzen auch eine Flasche Sekt dabei. Das gemeinsame Pizzaessen aus den Kartons war schon fast ein vertrautes Ritual geworden.

Sie unterhielten sich darüber, dass eine zweite Grippewelle über das Land schwappte, weil die bisher nicht Infizierten nach und nach ihre Schutzmaßnahmen gelockert hatten. Ausserdem reichte die Produktion der Grippemedikamente bei weitem nicht aus, um alle zu versorgen. Auch bei den Trautmanns wurden die Grippemittel allmählich knapp, daher war Johanna sehr froh, das ihr bei Jens keine Ansteckung drohte.

Dann erzählte Jens ihr von Olivier und seinen Bauern. Johanna war begeistert davon, wie diese Bauern frühzeitig begriffen hatten, dass die weiten Transportwege auf Dauer nicht funktionieren würden und ihre eigenen Lösungen dafür erarbeitet hatten.

So sprachen sie über Gott und die Welt, nur Jens' neuen Job erwähnten sie mit keiner Silbe.

Später stand Johanna auf, um die leeren Pappschachteln in den Müll zu werfen. Anschließend setzte sie sich neben Jens aufs Sofa, sodass er ihren warmen Schenkel deutlich spürte. Es fiel ihm nicht leicht, beherrscht zu bleiben.

"Hältst du mich eigentlich für eine brave Jungfrau? Wenn ja, dann lass dir gesagt sein, dass ich das nicht bin. Und die Pille nehm ich auch.", sagte Johanna und gab ihm einen Kuss.

Jens fühlte sich völlig überrumpelt, denn er hatte sie tatsächlich für eine brave Jungfrau gehalten. Er ließ es geschehen, als Johanna langsam seine Lippen ableckte und als sie fordernder wurde, öffnete er seinen Mund. Doch nachdem er sie erstmal geschmeckt hatte, kannte er kein Halten mehr und erwiderte den Kuss mit voller Leidenschaft. Als sich herausstellte, dass der Kuss unendlich lang dauern würde, setzte sich Johanna rittlings auf ihn, denn so mussten sie sich nicht so verdrehen, um sich nahe zu sein. Jens umfasste zärtlich Johannas Hüften und gab sich wieder ihren Küssen hin. In ihm loderte ein Feuer, das ihn fast um den Verstand brachte.

Johanna schob ihre kühle Hand unter seinen Pullover und streichelte seinen brennenden Oberkörper. Als sie über seine Brust strich, durchfuhr ihn ein Schauder, der durch seinen ganzen Rücken aufstieg. Nun wagte er auch seinerseits, mit seinen Händen auf Entdeckungstour zu gehen. Unter ihrem Pullover war sie heiss, als hätte sie Fieber. Ihre Brüste waren fest, und als er sie berührte, konnte er spüren, wie sich ihre Brustwarzen erwartungsvoll aufrichteten. Johanna wölbte sich ihm entgegen und intensivierte das Spiel ihrer Zunge.

Stundenlang genossen sie es, sich gegenseitig zu erkunden und auf den Wellen ihrer Erregung auf und ab zu gleiten. Jeder Kuss schmeckte süßer als der vorhergehende und jede Berührung ließ neue Schauer emporsteigen.

Irgendwann zerrte Johanna auffordernd an Jens Pullover und er half ihr beim Ausziehen. Dann zogen sie gemeinsam Johannas Pullover und T-Shirt aus. Jens lehnte sich zurück, um Johanna zu betrachten. Über einer schmalen Taille reckten sich kleine, knackige Brüste mit ihren rosafarbenen Näschen keck in den Himmel, bei deren Anblick Jens nicht widerstehen konnte, sie zu berühren. Johanna schmiegte sich küssend an ihn. Ihre Haut an seiner Haut zu spüren, elektrisierte ihn am ganzen Körper. Er löste sich von ihren Lippen und glitt mit tausend kleinen Küssen an ihrem Hals entlang, vorbei an ihren Schultern, bis er endlich bei den Brustwarzen angekommen war. Johanna gurrte, als er über die immer härter werdenden Knospen leckte.

"Ich halte es nicht mehr aus. Ich will dich ganz!", stöhnte Johanna, stand auf und zog sich ihre restlichen Kleidungsstücke aus. Sie ergriff Jens Hand und zog ihn mit einem erstaunlich kräftigen Ruck auf die Beine. Dann öffnete sie geschickt seinen Hosenknopf und zog am Reissverschluss, doch beim Rest musste er ihr helfen, was er gerne tat.

Dann standen sie nackt voreinander. Johanna sah aus wie ein lebendig gewordener Männertraum, mit allen Kurven an genau den richtigen Stellen, dabei gertenschlank und durchtrainiert. Er umfasste ihr Gesicht, wühlte beim Küssen in ihren Haaren und fuhr mit seinen Händen langsam über ihren Körper, hin zu ihren wohlgerundeten Pobacken, dann hielt er sie fest und schob sie zum Sofa, auf das er sie langsam gleiten ließ. Er bedeckte sie mit Küssen, bis er bei dem verheissungsvollem Dreieck aus Kringellocken angekommen war. Ihre Oberschenkel zitterten, als er sich allmählich bis zu deren Innenseite vorküsste.

Sie stiess einen kleinen Schrei aus, als er endlich ihre pulsierende Knospe mit seiner Zunge berührte. Danach war sie nicht mehr zu halten. Mit rauer Stimme rief sie "Komm!" und zog ihn an den Schultern nach oben. Ihre leicht gespreizten Schenkel öffneten sich weit und sie ließ ihn mit einem lauten Stöhnen in sich gleiten.

Er fing an, sich langsam in ihr zu bewegen, ihre Tiefe zu erkunden. Die ganze Zeit über küssten sie sich wie besessen und Jens glaubte, vollständig mit Johanna zu verschmelzen. Die Langsamkeit ihrer Hüftbewegungen ließ sich nur eine Weile aufrechterhalten; irgendwann übernahm die Woge der Erregung die Kontrolle und sie fanden einen Rhythmus, der sie immer weiter den Berg hinauftrieb.

Als die ersten Silvesterkracher explodierten, hielt Jens es für Explosionen in seinem Innern. Johanna stöhnte intensiver, ihre Laute gingen in Schreie über und als sich ihr Becken ihm entgegendrängte, stieg eine Eruption in ihm auf, die ihn minutenlang durchschüttelte und ihn zitternd zurückließ. Johanna gurrte und suchte seinen Mund, nachdem sie wieder zu Atem gekommen waren.

So blieben sie liegen, bis die Kälte sie einholte und Johanna kichernd nach ihrem Pullover tastete. Kaum waren sie wieder angezogen, öffnete Jens die wartende Sektflasche und sie tranken auf ein frohes neues Jahr.

Die Gläser leerten sich nur langsam, denn jetzt wo das Eis gebrochen war, konnten Jens und Johanna die Hände kaum noch voneinander lassen und sie versanken auch immer wieder minutenlang in leidenschaftliche Küsse.

"Wenn du willst, übernachte ich hier.", schlug Johanna vor, als Jens die Gläser nachfüllte.

"Ja, bleib hier.", bat Jens.

Später legten sie sich ins Bett und kaum hatten sie sich in die Decke gehüllt, fielen sie wieder übereinander her.

Jenseits des Ölgipfels

The Party's Over
von Richard Heinberg

Peakoil Reloaded
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Jenseits des Ölgipfels
Jenseits des Ölgipfels

268 Seiten
ISBN 3-933634-18-0

Preis: 16.90 Euro

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