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EMP - Ein Survivalroman

Kapitel 7


  
Ronja wachte beim ersten Tageslicht auf und war sehr froh, dass sie auch ohne Wecker zu jeder gewünschten Zeit aufwachen konnte. Der Strom war immernoch weg und auch das Wasser lief noch nicht wieder. Also gab es auch noch keine U-Bahn, keine Schule und keine Kindergruppe.

Am letzten Abend hatte sie schon mit Nanni abgesprochen, dass Nanni auf Anna aufpassen würde, wenn die Situation sich noch nicht wieder normalisiert hätte. Frühstücks-Kaffee gab es natürlich nicht für Ronja und auch keine Dusche, aber wenigstens funktionierte der Kamm noch und so konnte sie immerhin ihre Haare in Form bringen. Kurz bevor sie aufbrach, weckte Sie Nanni kurz auf, um sich zu verabschieden und gab der schlafenden Anna einen liebevollen Kuss.

Dann machte sie sich auf den Weg zur Arbeit. Auf der Strasse bot sich ihr ein völlig chaotischer Anblick. Überall waren schwerbepackte Leute in aller Eile unterwegs, teilweise mit Handwagen und teilweise mit ihrer Last auf den Schultern. An einigen Ecken waren Schlägereien ausgebrochen, die anscheinend um die schweren Lasten gingen, die neben den Schlägern standen. In etwa hundert Meter Entfernung wurde eine junge Frau angepöbelt und ihr die Handtasche entrissen.

Ronja atmete tief durch und schritt zügiger aus. Als sie sich einem Einkaufzentrum näherte, wurde ihr klar, woher die bepackten Leute gekommen waren. In grossen Trauben rannten Menschen aus den zerbrochenen Türen des Einkaufszentrums und jeder trug oder schleppte soviel er tragen konnte. Einer trug mindestens zwanzig teuer aussehende Mäntel und war darunter kaum noch zu sehen, viele andere schleppten Computer oder Bildschirme, wieder andere waren mit Konserverndosen bepackt. Nichtmal vor Möbeln hatten sie haltgemacht. Das waren ganz eindeutig Plünderungen. Das Bild erinnerte sie stark an Bagdad am Ende des Golfkriegs von 2003. Damals schon war sie entsetzt gewesen, dass soviele Menschen zu sowas fähig waren. Und das gleiche jetzt hier, in ihrem geliebten Berlin? Entsetzt ging sie weiter.

Überall, wo Geschäfte waren, konnte man diese beuteschleppenden Menschenmassen sehen. Immer wieder sah sie auch, wie normale Passanten, die immer seltener wurden, von anderen Leuten quasi überfallen und ausgeraubt wurden. Sie kam an einem Mann vorbei, der aus einer Schnittwunde an der Schläfe ziemlich stark blutete und ganz verzweifelt auf dem Boden sass. Sie reichte ihm ein Papiertaschentuch und riet ihm "Gehen Sie nach Hause.". Dann eilte sie weiter. Als sie sich der Innenstadt näherte wurden die Menschenmassen immer dichter und etwa zwei Kilometer von ihrem Hotel entfernt gab es einfach kein Durchkommen mehr. Ausserdem wurde ihr immer mulmiger zumute.

Also beschloss sie, sich an den Rat zu halten, den sie dem blutenden Mann gegeben hatte und heimzukehren. Auf dem Weg nach Hause hatte Ronja den Eindruck, dass sich das Chaos noch verschlimmert hatte. Sicherheitshalber ging sie deshalb durch kleine Seitenstrassen, die teilweise wie ausgestorben wirkten.

Als sie nach Hause kam, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Anna und Nanni schliefen noch und in ihrer Wohnung wirkte es ganz friedlich. Anna wurde bald munter und wollte frühstücken. Etwas Müsli war noch da und auch die Milch im lauwarmen Kühlschrank schien noch geniessbar. Ronja probierte, ob man Pulverkaffee auch mit kaltem Mineralwasser anrühren und geniessen konnte. Es ging, war aber ziemlich ungewohnt. Nur wenn man dabei an Eiskaffee dachte, wurde es etwas besser. Munter machte es trotzdem. Nach dem Frühstück wollte Anna unbedingt in die Schule und es kostete Ronja viel Überzeugungsarbeit, sie davon zu überzeugen, dass es an diesem Tag keine Schule geben würde. Es sei eben wie Ferien. Das mit den Ferien gefiel Anna, und dass ausserdem ihre Mutter zuhause war, machte die Sache noch besser. Also wollte sie gerne was unternehmen, denn Ausflüge gehören schliesslich zu Ferien dazu. Nun blieb Ronja nichts anders übrig, als Anna zu erklären, dass es draussen zu gefährlich sei. Da Anna gestern schon einige schlimme Szenen mit eigenen Augen gesehen hatte, konnte sie Ronjas Erklärungen einigermassen folgen, aber als sie schliesslich überzeugt war, dass weder Zoo noch Vergnügungspark möglich waren, war sie stattdessen verängstigt und leicht verstört. Man konnte ihr ansehen, dass sie an den blutigen Toten dachte, den sie gestern gesehen hatte.

"Und wir können nichts zu essen kaufen?" fragte sie. "Ja, so ist es und kochen können wir auch nicht. Ausserdem ist das Wasser ausgefallen." Prompt standen Anna Tränen in den Augen. Ronja fragte sich, ob sie es besser nicht so deutlich hätte erklären sollen, aber dann hätte Anna nicht begriffen, warum sie zuhause bleiben und viele Einschränkungen in Kauf nehmen mussten. Ronja überlegte fieberhaft, wie sie Anna und auch sich, sinnvoll beschäftigen konnte, damit ihnen nicht die Decke auf den Kopf fallen würde.

Inzwischen war auch Nanni aufgewacht und nahm gerne den kalten Kaffee entgegen, den Ronja ihr reichte. Ronja war endlich etwas Sinnvolles eingefallen und nachdem sie Nanni über die Situation in der Stadt aufgeklärt hatte, schlug sie vor, erstmal zu schauen, was in der Wohnung an Essen und Trinken vorrätig war.

Die drei machten sich also auf die Suche und förderten aus den Schränken eine Dose Ravioli, ein paar Tütensuppen, mehrere kleine Obstdosen, zwei Tafeln Schokolade, einen Rest Pulverkaffee, einen verschimmelten Käse, ein Jogurt, das schon seit einer Woche abgelaufen war, drei runzlige Karotten, einen kleinen Rest Milch und eine knappe halbe Packung Müsli zutage. Ausserdem gab es für das Meerschweinchen noch eine dreiviertel Schachtel Meerschweinchenfutter. Wenigstens darum brauchten sie sich erstmal keine Sorgen machen. An Wasser hatten sie den geretteten Inhalt der Gieskanne, etwa zwei Liter. Ob man das Wasser geniessen konnte, ohne es abzukochen, war mehr als fraglich. Das Mineralwasser war inzwischen schon für die Kaffees draufgegangen.

"Bis morgen reicht das." vermutete Nanni. "Ich befürchte, dass sich das Ganze länger hinzieht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es hier nicht nur um einen normalen Stromausfall geht. Warum wären denn sonst die Autos stehengeblieben, das ist doch nicht normal." gab Ronja zu bedenken. "Ich fürchte, da ist was ganz Schreckliches passiert. Irgendwann habe ich mal sowas gehört, von irgendeiner Bombe oder so, die alle Elektronik kaputtmacht. Daran muss ich immer wieder denken, aber leider fällt mir nicht mehr ein, was ich darüber noch wusste. Und wo waren die ganzen Polizisten und Soldaten, die normalerweise kommen, wenn die Leute verrücktspielen und plündern? Vielleicht ist nicht nur Berlin betroffen." "Meinst du ehrlich?" fragte Nanni, "Dann wäre ja vielleicht morgen auch kein Strom und Wasser da und übermorgen auch nicht?". "Ja, genau das befürchte ich." antwortete Ronja "Wir müssen uns unser Essen einteilen, bis irgendwelche Hilfsorganisationen oder so kommen und uns retten". "Argh" war das Einzige, was Nanni dazu noch einfiel.

"Und was machen wir jetzt?" fragte Anna, die wohl einen grossen Teil der Unterhaltung mitgekriegt hatte. "Hm, gute Frage. Vielleicht sollten wir mal aus den Fenstern schauen, damit wir wissen, was draussen so vor sich geht." Gegen diesen Vorschlag von Ronja hatte niemand was einzuwenden, darum schauten sie zuerst aus dem Küchenfenster und dann aus dem Fenster von Nanni, denn dies befand sich auf der anderen Seite des Hauses. Weil sie im neunten Stock lebten, hatten sie eine recht gute Aussicht. In der Ferne stiegen an mehreren Stellen Rauchsäulen auf, die Umgebung der Wohnhäuser war wie ausgestorben und beim Einkaufszentrum, von dem sie einen Zipfel sehen konnten, waren immernoch tumultartige Zustände. Das sah nicht gut aus.

Sie klingelten auch bei ihren nächsten Nachbarn, aber von denen schien niemand zuhause zu sein. Vielleicht ein später Urlaub oder vielleicht waren sie auch schon im Chaos verloren gegangen. Von dieser Seite war also keine Unterstützung zu erwarten.

Um sich die Zeit zu vertreiben, spielten sie die nächsten Stunden über eine Runde Mau-Mau nach der anderen. Meistens gewann Anna, denn die Erwachsenen waren mit ihren Gedanken woanders. Annas Laune wurde durch die Gewinnsträhne aber gebessert, was die Gesamtsituation deutlich entspannte. Als ihnen das Mau-Mau langweilig geworden war, erzählten sie sich Geschichten, aber auch das wurde irgendwann langweilig. Zwischendrin aßen sie die kalte Dose Ravioli und fütterten das Meerschweinchen.

Alle paar Stunden schauten sie wieder aus dem Fenster und gegen Abend konnten sie sehen, wie sich die Menschentrauben beim Einkaufszentrum allmählich auflösten. Einige Grüppchen zogen in Richtung der Wohnblöcke. Ob das ein gutes Zeichen war? Nachdem sie verfolgen konnten, wie eine der Gruppen sich mit Knüppeln Zutritt zu einem Nachbarhaus verschafft hatten, wurde klar, dass es alles andere als ein gutes Zeichen war.

Die beiden Frauen überlegten voller Sorge, was sie vor Plünderern in den eigenen vier Wänden schützen könnte. Das Sicherheitsschloss an der Tür wurde natürlich sofort verschlossen, aber ob das reichen würde? Also beschlossen sie, den schwersten Schrank vor die Tür zu schieben. Anna half kräftig mit und die Aktion heiterte sie deutlich auf.

Als es dunkel wurde und sie Kerzen anzünden wollten, liessen sie ausserdem die Rolläden herunter, damit man das Licht nicht von draussen sehen konnte, nicht ohne vorher einen Blick auf die Umgebung zu werfen. Anscheinend hatte sich die Aufmerksamkeit der Plünderer inzwischen fast vollständig auf die Wohnblöcke verlagert, denn immer mehr mit Möbeln und Elektrogeräten beladene Menschen strömten aus den Häusern und in den Grünanlagen zwischen den Häusern gab es wilde Schlägereien. Ronja fragte sich, ob den Leuten klar war, dass die Elektrogeräte weitgehend unbrauchbar sein würden. An einigen Stellen sah man Fässer, in denen Feuer brannten und auch einige grosse Lagerfeuer waren zu sehen, um die sich Menschen scharten. Das gab der Szene ein gewisses Grillparty-Aussehen, aber irgendwie war es auch gespenstisch.

Nach dem Herunterlassen der Rolläden widmeten sie sich wieder dem Mau-Mau-Spiel, denn die Geschichten zum Erzählen waren fürs Erste ausgegangen. Die beiden Erwachsenen hofften, dass Anna bald schlafen würde, denn dann konnten sie sich freier über die anstehenden Probleme unterhalten, ohne Anna noch mehr zu beunruhigen.

Aber bevor Anna die geringsten Anzeichen von Müdigkeit zeigte, rumpelte es ziemlich laut im Gang ihres Stockwerks. Ronja flüsterte Anna zu, dass sie ganz ruhig sein sollte, und Nanni löschte die Kerzen, um ganz sicher zu gehen. Sie kauerten sich auf dem Sofa zusammen und hielten sich an den Händen. Anna konnte man anmerken, dass sie am liebsten ganz viel gefragt hätte, aber sie spürte wohl den Ernst der Situation und blieb ruhig. Nur wenige Minuten nach dem ersten Rumpeln hörten sie, wie es beim rechten Nachbarn immer lauter wurde, zuerst Schläge, viele kräftige Schläge und dann ein Splittern, dann war wohl die Tür eingebrochen, denn anschliessend hörte man keine Schläge mehr, nur verhaltene menschliche Stimmen und verschiedenste Geräusche von der Wand, die an ihre Wohnung grenzte. Ronja stellte sich vor, wie die Plünderer die Nachbarwohnung Stück für Stück leerräumten und ihr wurde übel.

Dann waren die Schläge an ihrer Tür zu hören. Ronja befrüchtete das Schlimmste und schlich zur Küchenschublade und holte Messer für sich und Nanni. Da sassen sie nun, mit Messern in den verkrampften Händen und hielten fast die Luft an. "Bitte lieber Gott, lass sie weitergehen." betete Ronja still für sich, und das, wo sie sich bisher noch nie für Gott und Beten interessiert hatte. Anscheinend half das Stossgebet, denn nach einer Weile liessen die Schläge nach und noch etwas später konnten sie den Lärm an der Tür des anderen Nachbarn hören. Ob ihre Tür stabiler war? Bestimmt nicht, denn in solchen Wohnblöcken waren alle Türen gleich stabil. Und den Schrank, den sie vor die Tür gestellt hatten, hatten die Plünderer noch nicht erreicht gehabt. Das hätte man sonst bestimmt gehört. Ob es vielleicht die dreckigen kleinen Gummistiefel vor der Tür und die armselige Fussmatte waren, die den Plünderern signalisiert hatten, dass es hier nicht viel Wertvolles zu holen gab? Die Nachbarn hatten immerhin edle Türschilder und Luxusfussmatten, da stach ihr Wohnungseingang schon recht ärmlich hervor. Nun, egal was es war, die Plünderer waren fürs Erste weitergezogen.

Obwohl die grösste Gefahr vorbei war, blieben die drei noch schweigend sitzen und lauschten den beunruhigenden Geräuschen aus dem Haus. Nach einer Weile schlief Anna ein; schon wieder auf dem Sofa. Ronja trug sie vorsichtig in ihr Bett und ging dann wieder zu Nanni. Leise unterhielten sie sich, trauten sich aber nicht, die Kerze wieder anzuzünden. Die Angst und die immer noch hörbaren Plündergeräusche hielten sie jedoch wach und keine der beiden machte in dieser Nacht ein Auge zu.

Am nächsten Morgen machten sie nur sehr vorsichtig einen der Rolläden einen Spalt auf. Schliesslich wollten sie nicht Tag und Nacht im Dunkeln sitzen und auch mal einen Blick nach draussen riskieren. Es gab noch mehr Rauchsäulen. In einigen Richtungen konnte man vor lauter Rauch kaum noch weit sehen. Zwischen den Wohnblöcken waren einige Lager entstanden, in denen sich wild aussehende Gesellen tummelten. Grosse Haufen mit Möbeln und diversen Geräten wurden scharf bewacht. Ronja fragte sich, warum es so sei, dass soviele Menschen bei Katastrophen ihre ganze Erziehung vergassen und zum plündernden Mob wurden. Als hätten sie die ganze Zeit darauf gewartet, endlich mal den Wilden raushängen zu lassen. Eine Katastrophe wäre schliesslich nur halb so schlimm, wenn die Leute nicht plündern, sondern liebevoll miteinander kooperieren würden. In solchen Zeiten sollte jeder den anderen helfen, statt sie zu berauben und zu ermorden. Die meisten der Barbaren da unten waren vor zwei Tagen bestimmt noch brave Arbeitslose oder Angestellte gewesen.

Viel dringender war jedoch das Problem des Trinkens, denn sie hatten das Wasser aus der Gieskanne schon am vorigen Abend verbraucht und die Milch war auch längst alle. Ronja beriet sich mit Nanni und sie entschieden sich, über den Balkon auf den Balkons der beiden Nachbarn nachzusehen, denn beide hatten immer üppige Balkonpflanzen, die ja auch gegossen werden mussten. Nanni war mutig und wagte sich vorsichtig auf den Balkon, immer wieder nach unten spähend, ob sie auch nicht entdeckt würde. Die Leute da unten waren aber anscheinend völlig mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, denn keiner bemerkte sie. Auf dem einen Nachbarbalkon stand eine kleine Giesskanne in Griffweite auf einem Tischchen und eine weitere, etwas grössere in unerreichbarer Ferne, ausser man wollte von einem Balkon zum anderen klettern. Beim anderen Nachbarn hatte Nanni mehr Glück, denn eine gutgefüllte Giesskanne stand direkt an der dünnen Wand zu ihnen. Das Rüberwuchten der Kanne war jedoch gar nicht so einfach, denn sie war schwer. Nanni brauchte drei Anläufe, bis sie die Kanne endlich sicher auf dem eigenen Balkon stehen hatte.

Sie probierte aus beiden Kannen und bei der kleinen Kanne spuckte sie aus. "Puh, da muss Dünger drin sein. Das Zeug taugt bestenfalls zum Blumengiessen. Aber das andere ist wohl ok." Die andere Kanne war sowieso wichtiger, denn sie enthielt etwa 10 Liter Wasser, was die aktuellen Sorgen ums Verdursten deutlich milderte. Als erstes gab es einen kalten Kaffee, zur Feier des Wasserfundes. Dann wachte auch Anna und maulte etwas, als sie ihr Müsli mit Wasser essen musste, weil die Milch alle war. Ronja wurde bewusst, was sie ihrer kleinen Tochter in den nächsten Tagen wohl noch alles zumuten müsste und ihr Magen verknotete sich, so dass sie auch nichts hätte essen können, wenn der Tisch voll gedeckt gewesen wäre. Auch Nanni hatte seit den Raviolis von gestern nichts gegessen und machte auch keine Anstalten das jetzt zu ändern. Nanni war deutlich weniger ausgelassen als sonst, aber das war ja kein Wunder.

Dann spielten sie wieder Mau-Mau. Im Laufe des Tages wurden die beiden Frauen sehr müde und legten sich abwechselnd ein paar Stunden hin. Die jeweils andere war vollauf damit beschäftigt, Anna bei Laune zu halten. Gegen Nachmittag waren alle das ewige Mau-Mau leid und Ronja versuchte, den beiden anderen Skat beizubringen, denn das war wenigstens was Neues. Mit sechs hielt sie Anna auch nicht für viel zu jung zum Skatspielen, denn sie selbst hatte mit sieben von ihren Eltern Skat gelernt, weil diese dringend einen dritten Mann brauchten. Wie zu erwarten, dauerte es eine Weile, bis die zwei Neulinge den Spielablauf und die Regeln verstanden hatten, von den Finessen ganz zu schweigen. Das war genau das Richtige für die eingesperrte kleine Familie, denn es lenkte wunderbar ab.

Dank des aufregenden Skatspiels war Anna irgendwann auch müde und konnte mit einer Geschichte ins Bett gelockt werden. Ronja und Nanni blieben auf und wollten wieder die Nacht über Wache halten. In ihrem Stockwerk passierte in dieser Nacht jedoch kaum etwas und irgendwann ging ihnen auch der Gesprächsstoff aus. Und so fielen sie gegen zwei Uhr nachts erst in Halbschlaf und glitten dann in den Tiefschlaf über. Glücklicherweise verlief auch der Rest der Nacht friedlich und sie konnten auf dem Sofa halb liegend schlafen, bis Anna sie morgens aufweckte.







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