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Jenseits des Ölgipfels

Kapitel 16


  
Wielange Jens um jeden Atemzug rang, wusste er nicht, denn er hatte jedes Zeitgefühl verloren. Die Stimme seiner Mutter begleitete ihn durch die schwierigste Zeit, die sich hinzog, als wären es ganze Leben.

Irgendwann sagte seine Mutter: "Und jetzt eine Sondersendung zur Grippe-Pandemie."

Jens stutzte, denn sowas würde seine Mutter normalerweise nicht sagen. Auch was danach kam, klang so gar nicht mütterlich. Er drehte mühsam seinen Kopf und öffnete die Augen, um sehen zu können, wer da bei ihm war. Niemand war da, aber sein Fernseher lief. War es möglicherweise die ganze Zeit der Fernseher gewesen, der ihn getröstet hatte?

Sein Mund war völlig ausgetrocknet vom schnellen Atmen und seine Zunge fühlte sich an, als wäre sie doppelt so gross wie gewöhnlich. Zäh kroch die Erkenntnis in seinen Kopf, dass er Wasserflaschen neben seinem Bett stehen hatte. Seinen Arm ließ er aus dem Bett rutschen und dann ruderte er mit der Hand, bis er den Hals einer Flasche fühlte. Sie hochzuziehen und anschließend zu öffnen, artete in Arbeit aus, sodass Jens mehrere Pausen einlegen musste. Fast hätte er es aufgegeben, doch dann störte ihn wieder seine trockene, dicke Zunge. Endlich war die Flasche offen und Jens neigte sie vorsichtig seinem Mund entgegen.

Ein grosser Schwall sprang aus der Flasche und durchnässte Gesicht und Kopfkissen. Nur wenig war in den durstigen Mund gelangt. Beim nächsten Versuch ging es schon etwas besser, aber nach vier Schlucken verließ ihn die Kraft. Jetzt musste er die Flasche nur noch zuschrauben und zurückstellen. Dafür musste er aber erst noch neue Kraft sammeln. Einige Minuten lang hechelte er sich kleine Luftportionen zu, mit der offenen Flasche in der einen und dem Deckel in der anderen Hand.

Als er sich wieder kräftig genug fühlte, entschloss er sich, noch ein paar Schlucke zu trinken, bevor er die Flasche wieder zuschraubte. Wohltuend rann das kühle Nass durch seine wunde Kehle und spendete ihm genug Kraft, um anschließend die Flasche verschrauben und wieder auf den Boden stellen zu können. Danach fühlte er sich wie nach einem langen Arbeitstag.

Zwischen Wachen und Schlafen treibend, beschäftigte Jens sich vorwiegend damit, Luft in seinen Körper zu pumpen, egal wie sehr jeder Atemzug schmerzte. Es schien wieder etwas besser zu werden, zumindest hatte er nicht mehr permanent das Gefühl gleich zu ersticken.

Manchmal empfahl der Fernseher, Wasser zu trinken, was Jens auch jedesmal brav befolgte, wenn er sich kräftig genug dafür fühlte. Fetzen der Neuigkeiten drangen an sein Bewusstsein.

Inzwischen war weltweit eine Quarantäne verhängt worden, Flugzeuge und Züge hatten den Verkehr eingestellt. In den meisten Ländern war der Notstand ausgerufen worden, sofern nicht sowieso schon Notstandsrecht galt. Besonders betroffen waren die Grossstädte, auf dem Land war es nur zu vereinzelten Ausbrüchen gekommen.

Jens dachte kurz darüber nach, dass es wohl vielen Millionen von Menschen jetzt ähnlich ging wie ihm. Wenn die kein Wasser am Bett stehen hatten, dann würden sie verdursten, wenn die Grippe sie schon nicht umbrachte. Jens fand diese Vorstellung zu grässlich, um weiter darüber nachzudenken, erkämpfte sich ein paar Schlucke aus seiner Flasche und widmete sich dann wieder dem Atmen.

Irgendwann klingelte sein Telefon lange und ausdauernd. Von der Möglichkeit das Gespräch entgegenzunehmen war Jens meilenweit entfernt. Wer auch immer etwas von ihm wollte, musste warten, bis es ihm wieder besser ging.

Lange Zeit später gelang es ihm, sich aufzusetzen, aber nach wenigen Sekunden wurde ihm schwindelig und er sank zurück auf seine Kissen. Es war mal wieder Tag, was er daran erkannte, dass das Licht durchs Fenster kam und das Leuchten seiner Deckenlampe überstrahlte. Draussen herrschte anscheinend schönster Sonnenschein, was gar nicht dazu passte, wie Jens sich fühlte.

Ein anderes Mal hatte er seine beiden Flaschen leergetrunken und der Durst quälte ihn zunehmend. Also entschloss er sich, die Flaschen wieder zu füllen. Er setzte sich auf und versuchte die Beine aus dem Bett zu schwingen, was ihm nur mit Mühe gelang. Kaum stand er, gaben die Beine unter ihm nach, bis er neben den Flaschen vor dem Bett kniete. Es musste wohl ohne aufrechten Gang funktionieren. Jens griff nach den Flaschen und robbte auf allen Vieren zur Kochnische, beförderte die leeren Flaschen in die Spüle, zog sich unter Aufbietung aller Kräfte nach oben und füllte dann die Flaschen, nachdem er sich zuerst sattgetrunken hatte.

Sein T-Shirt war in der oberen Hälfte völlig durchnässt, weil er sich bis zu den Achseln ins Waschbecken gehängt hatte, um den Halt nicht zu verlieren. In der Wohnung war es eiskalt, zumindest schien es ihm so mit dem nassen T-Shirt am Leib. Auf dem Rückweg zum Bett machte er deshalb einen Umweg am Kleiderregal vorbei und zog ein frisches T-Shirt aus dem zweiten Fach von unten. Das nasse T-Shirt klebte an seinem Körper und ließ sich nur schwer ausziehen. Aber endlich war es geschafft und Jens konnte umständlich in das trockene T-Shirt schlüpfen.

Endlich hatte er sein Bett erreicht und es gelang ihm, wieder reinzuklettern. Die Decken drehte er um, da sie durchgeschwitzt waren und auch seine Kissen rückte er zurecht, bevor er sich ausgepumpt zurückfallen ließ und von den grossen Taten erholte.

Wieviele Tage vergangen waren, bis er das erste Mal auf seinen Beinen zur Kochnische gehen konnte, wusste Jens nicht, aber es erfüllte ihn mit Triumpf, als er aufrecht am Spülbecken stand und sich nur noch mit einer Hand festhalten musste.

Kurz danach verspürte er Hunger und war heilfroh, dass er in letzter Zeit soviel Wert auf gute Vorräte gelegt hatte. Jetzt hatte er Nahrungsmittel für mehrere Wochen in seinem Küchenschrank und der Abstellkammer verstaut. Und das Beste war, dass ihm die volle Auswahl zur Verfügung stand. Er entschied sich für Haferflocken mit Kakao und H-Milch, weil es viel Kraft und wenig Essanstrengung versprach.

Auf dem Weg zur Kochnische zog er einen Stuhl mit sich, damit er sich zwischendrin etwas ausruhen konnte. Halb sitzend durchstöberte er seine Schränke, bis er alles zusammen hatte. Die Mischung der drei Zutaten in der Müslischüssel war anstrengender als hundert Baguettes zu überbacken. Nachdem seine Mahlzeit fertig war, musste er sich erst eine Weile an die Küchenschränke gelehnt ausruhen, bis er bereit für den ersten Bissen war. Die süssen Haferflocken fühlten sich wie Fremdkörper in seinem Mund an, doch der Zucker weckte Ahnungen an vergessene Kräfte und so nahm er gleich den zweiten Bissen. Als er die Hälfte der Schale geleert hatte, erinnerte sich, dass man nach einer Fastenzeit nicht soviel aufeinmal essen sollte und hielt inne. Den Rest des Müslis nahm er nach einer kurzen Erholungspause mit zu seinem Bett und stellte es auf den Nachttisch.

Langsam kehrten seine Lebensgeister zurück, doch es vergingen noch viele Wasserfüllungen und Müslis, bis er kräftig genug war, um sich den Schweiss vom Körper zu duschen und neue Bettwäsche aufzuziehen. Danach fühlte er sich wie neugeboren. Endlich mal wieder richtig trocken und seinem eigenen Gestank entkommen. Ein paar Stunden später schaffte er es sogar, sein Zimmer zu lüften, denn die Luft war so schwer, dass man sie kaum noch als abgestanden bezeichnen konnte.

Seine Wärmedecke war ihm nach dem Lüften besonders lieb, denn von draussen war eiskalte Luft ins Zimmer geweht. Was wäre wohl ohne seine zuverlässige Heizdecke aus ihm geworden?

Inzwischen gab es auch wieder längere Zeiträume, in denen er nicht vor sich hindämmerte und so erfuhr er aus dem Fernsehen mehr über Grippe, als er je hatte wissen wollen.

Die grösste bekannte Grippe-Epidemie, die seit dem zwanzigsten Jahrhundert stattgefunden hatte, hatte 1918 in kürzester Zeit 40 Millionen Menschen dahingerafft. Da die Erde inzwischen viel dichter bevölkert und durch den Flugverkehr zu einem grossen Dorf geworden war, rechnete man diesmal mit noch mehr Toten. Die Ölkrise war in Puncto Verbreitung sogar fast ein Segen, aber auch die wenigen Flüge hatten ausgereicht, um den Virus innerhalb weniger Tage über den ganzen Globus zu verteilen. Erschwerend kam die allgemein schlechte Versorgungslage hinzu, denn die meisten Länder hatten wegen der Energieknappheit schon vorher in der Krise gesteckt.

Berge von Grippemitteln waren inzwischen produziert worden, aber sie warteten bei den Herstellerfirmen teilweise vergeblich auf den Abtransport. Die Bundeswehr hatte Militärmaschinen und Treibstoff aus den letzten staatlichen Reserven mobilisiert, um die schlimmsten Epidemieherde über die Luft zu versorgen. Vor Ort haperte es dann an der Verteilung, sodass kaum jemand, der zu Hause krank darnieder lag, in den Genuss der modernen Medikamente kam. Selbst für die überfüllten Krankenhäuser gab es nicht genug Medikamente.

An dieser Grippe-Pandemie war so schlimm, dass es sich um eine neue Virus-Variante handelte, die sich vermutlich aus einem Geflügelpest-Virus in Kombination mit einem Menschengrippe-Virus gebildet hatte. Weil dieser neue Virus so stark von bisherigen Grippe-Viren abwich, wirkte die natürlich erworbene Immunität gegen Grippe nicht mehr und auch die Wirkung der Impfung ging gegen Null. Nur die speziellen Grippe-Präparate wirkten wie erhofft.

Im Gegensatz zu den üblichen Grippen verlief diese Variante besonders schwerwiegend und tötete die Befallenen oft mittels Lungenentzündung. Ausserdem war der neue Virus erheblich ansteckender als normale Grippe-Viren.

Die WHO hatte seit vielen Jahren vor einer solchen Grippe-Pandemie gewarnt und laut dem berichtenden Grippe-Spezialist war es kein Wunder, dass sie just in dem Moment ausgebrochen war, als in der typischen Brutstätte Südchina das blanke Chaos herrschte und die ganze Welt durch die Ölkrise geschwächt war.

Als dieses Mal das Telefon klingelte, schaffte es Jens, rechtzeitig dranzugehen. Die Stimme am anderen Ende der Leitung schien froh zu sein, sein Krächzen zu hören. Zuerst wusste er gar nicht, mit wem er sprach, doch dann stellte sich heraus, dass es Johanna war, die ihn zu einem Besuch einladen wollte.

Jens erklärte, dass er noch Grippe hatte und dass es noch mehrere Tage dauern würde, bis er sich nach drausen wagen würde.

"Oh, du Armer. Dann komm ich dich besuchen", rief Johanna ihm aufmunternd zu.

"Vielleicht solltest du besser zu Hause bleiben, denn du könntest dich überall anstecken."

"Du bist ja schon lange nicht mehr ansteckend und außerdem nehmen wir alle jeden Tag die Grippemittel, um geschützt zu sein. Pass auf, in einer Stunde bin ich bei dir."

Jens konnte gar nicht mehr widersprechen, denn sie hatte schon aufgelegt. Eigentlich freute er sich ja auch, mal wieder ein menschliches Wesen zu sehen.

So schnell es ging, duschte er, zog saubere Klamotten an, lüftete und bezog sein Bett. Danach war er wieder reif für ein kleines Päuschen unter der warmen Decke. Immerhin sah er jetzt wieder halbwegs manierlich aus und sein abgemagerter Körper wurde durch die Kleidung verhüllt. Wie dünn er geworden war, hatte er mit Entsetzen beim Duschen festgestellt. Die Rippen und Hüftknochen ragten hervor und die Knie glichen dicken Knoten eines Bambusstengels. Er hoffte, dass er sich die verlorenen Muskeln bald wieder anfuttern würde.

Nach fast genau einer Stunde klingelte es an der Tür und Jens stand auf, um zu öffnen. Fast hätte er Johanna nicht wiedererkannt, denn sie trug die Haare offen und sah umwerfend aus. Zuerst brachte er kein Wort heraus, dann kam ihm eine holprige Bergüssung über die Lippen. Beim Reingehen machte er ihr ein Kompliment über ihre Frisur, das sie leicht errötend annahm.

"Ich dachte mir, vielleicht hast du Hunger", sagte sie und legte zwei nach Pizza duftende Schachteln auf den Tisch.

"Lecker! Das ist genau das richtige nach den ewigen Haferflocken. Wart, ich hole schnell Besteck."

Jens war begeistert von der Idee mit der Pizza und sie roch so verführerisch, dass ihm das Wasser fast aus dem Mund lief. Während sie aßen, unterhielten sie sich über die Grippe und was Jens mit ihr erlebt hatte.

Als er davon erzählte, wie er seinen Fernseher mit seiner Mutter verwechselt hatte, und wie ihm das durch die schwerste Zeit geholfen hatte, schaute Johanna ihn mit entsetzten Augen an, in denen ein unterdrücktes Lachen zuckte. Auch Jens wurde plötzlich bewusst, wie grotesk die Geschichte eigentlich war. Er brach in ein befreiendes Gelächter aus, das sich zwar mit Husteneinlagen mischte, von denen er sich aber nicht stören ließ. Johanna hielt ihr Lachen auch nicht länger zurück und so lachten sie zusammen, bis ihnen die Seiten wehtaten, was bei Jens recht bald einsetzte.

"Wenn ich das meinem Vater erzähle, dass Fernseher Leben retten können, wird er mir das kaum glauben, so ein Fernsehverächter ist er", sagte Johanna und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. Etwas verhaltener fuhr sie fort: "Du hast nie erzählt, dass deine Eltern gestorben sind. Ist das schon lange her?"

"Ein paar Jahre schon. Ich hatte sie vorher längere Zeit nicht gesehen. Meistens denke ich nicht gern daran."

"Das kann ich gut verstehen. Und vermisst du sie sehr?"

Johannas freundliche Aufmerksamkeit lockerte die letzten Blockaden, die ihn hinderten, an seine Eltern zu denken und er fing an, von ihnen zu erzählen. Er berichtete von dem letzten großen Streit, bei dem Jens sie angeschrien hatte, voller Vorwurf, dass sie seine Zukunft zerstört hatten, weil sie ihn zum Informatik-Studium gedrängt hatten und wie er bei der Bundeswehr erfahren hatte, dass sie gestorben waren, wie er damals alle Gefühle so weit wie möglich weggedrängt hatte, und dass er irgendwie immer noch wütend war, dass sie ihn verlassen hatten, sich gleichzeitig aber schuldig fühlte.

"Dass du keine Schuld an ihrem Unfall trägst, ist dir bestimmt bewusst?", fragte Johanna.

"Ja, das ist mir schon klar, aber leider hilft das nicht viel."

"Und dennoch hat deine Mutter dich gerettet."

"Wie meinst du das?"

"Ich weiss natürlich nicht genau, ob es wirklich ein Leben nach dem Tode gibt, aber als meine heissgeliebte Grossmutter starb, habe ich sie schrecklich vermisst, weil sie oft meine engste Vertraute gewesen war. Und dann habe ich angefangen, manchmal mit ihr zu reden, als würde sie tatsächlich im Himmel sitzen und auf mich runterschauen. Irgendwie hat das geholfen. Oft höre ich dann auch ihre Stimme in mir, wie sie immer geredet hat und sie gibt mir die Ratschläge, von denen ich weiss, dass sie so denken würde. Auch wenn ich mir das wahrscheinlich einbilde, tut es gut und so lebt sie wenigstens in mir weiter."

"Hm."

"Du könntest dich ja versuchsweise mal mit den Eltern, die in dir weiterleben, versöhnen und ihnen sagen, wie sehr du sie vermisst."

"Hm. Vielleicht hast du Recht. Es kann bestimmt nichts schaden, es mal zu versuchen."

Johanna nickte aufmunternd und nahm sich noch ein Stück Pizza.

Jens nutzte die Gelegenheit, um das Thema zu wechseln, denn es hatte ihn ziemlich aufgewühlt, das erste Mal von seinen Eltern zu erzählen. Er fragte: "Weisst du, wie es den anderen von der Armenspeisung ergangen ist?"

Die Pizza fiel Johanna fast aus dem Mund, als sie sich verschluckte und einen Hustenanfall bekam. Jens sprang auf und schlug ihr vorsichtig auf den Rücken.

Als sie wieder sprechen konnte, sagte sie leise: "Silke ist gestorben."

Zuerst war Jens sprachlos. Dann brachte er ein gestammeltes "Echt?" hervor.

"Vorgestern habe ich es erfahren. Obwohl sie noch von einem Krankenhaus aufgenommen wurde, sie hat wohl einen sehr fürsorglichen Hausarzt gehabt, ist sie nach ein paar Tagen an Lungenversagen gestorben. Ihr Mann starb einen Tag später.", berichtete Johanna.

"Mist. Aber ich kann es durchaus verstehen, dass man an dieser Teufelsgrippe sterben kann. Zwischendrin dachte ich selbst, dass ich sterben würde. Bis sich dann mein mütterlicher Fernseher um mich kümmerte."

Diese absurde Vorstellung hatte nichts an Komik eingebüsst, sodass sie ihr Entsetzen über Silkes Tod einfach erstmal weglachten.

Bald wurde klar, dass es kaum ein erfreuliches Thema gab, über das sie sich locker unterhalten konnten, jeder neue Ansatz endete bei Grippe, Tod und Krise. Das einzig erfreuliche schien, dass Johannas Mutter noch vor der Epidemie einen umfangreichen Grippemittel-Vorrat aufgebaut hatte, was ihrer Hypochondrie zu verdanken war. Johanna bot Jens eine Packung Grippemittel an, was er jedoch ablehnte, denn inzwischen hatte er das Schlimmste ja hinter sich.

Später, als sie sich verabschiedeten, verabredeten sie, dass Jens sie besuchen würde, wenn er wieder vollständig auf den Beinen war. Noch lange nachdem Johanna gegangen war, hing ihr frühlingsblumenartiger Duft im Zimmer, sodass Jens gar nicht lüften wollte. Trotz der schwierigen Themen, die sie gewälzt hatten, fühlte er sich besser als in den Tagen zuvor.

Am nächsten Tag rief er beim Bistro an, um sich zurückzumelden. Doch dort ging nur der Anrufbeantworter dran, dem Jens kurz erzählte, dass er noch lebte und hoffte in einer Woche wieder auf den Beinen zu sein. Anschließend versuchte er es bei der Entrümplungsfirma. Dort war Herr Lorenz am Apparat, die Sekretärin hatte wohl auch Grippe.

Nachdem Jens sich zurück unter die Lebenden gemeldet hatte, sagte Herr Lorenz: "Das ist gut, dass Sie bald wiederkommen. Wir haben nämlich bergeweise Aufträge. Lukrative aber schwierige Aufträge: wir sollen Leichen entsorgen".

Jenseits des Ölgipfels

Twilight in the Desert. The Coming Saudi Oil Shock and the World Economy
von Matthew R. Simmons

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Jenseits des Ölgipfels
Jenseits des Ölgipfels

268 Seiten
ISBN 3-933634-18-0

Preis: 16.90 Euro

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