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EMP - Ein Survivalroman

Kapitel 14


  
Schon morgens beim Aufwachen dachte ich als erstes an die schwangere junge Bäuerin, aber als nächstes fielen mir sofort unsere neuen Tiere ein und mir wurde klar, dass dies der Anfang eines arbeitsreichen Tages war. Nach dem Frühstück gingen wir auch gleich in den Hof, um nach den Tieren zu schauen, denen es anscheinend ganz gut bei uns gefiel, trotz der provisorischen Unterbringung.

Dann gingen wir zu unseren kniehohen Wiesen und schnitten etliche Armvoll Gräser und Kräuter ab. Der Fahrrad-Anhänger, den wir für den Transport mitgenommen hatten, war schnell voll. Einen Teil gaben wir den Tieren gleich und den grösseren Rest legten wir im Hof zum Trocknen aus. Da wir noch Platz auf dem Hof hatten und die "Heuernte" schnell gegangen war, holten wir gleich noch eine Fuhre.

Anschliessend ging ich in meine Kräuterkammer, um geeignete Kräuter für die Getreide-Bäuerin zusammenzusuchen. Da ich ja schon ungefähr wusste, was ihr Problem war, konnte ich mich leicht schon vorab für einige Kräuter entscheiden, die ich auch gleich zusammenmischte, damit die arme Frau nicht vier verschiedene Kräutertees aufbrühen musste.

Die Basis der Mischung bildeten Himbeerblätter, die erstens mild und zweitens Gebärmutter-stärkend sind. Dann reichlich Johanniskraut für die Stimmung, Anis für den Magen und Ringelblumen-Blüten für das allgemeine Wohlbefinden und weil sie hübsch aussehen, in der Mischung.

Auch ein paar Tagesrationen von meinem BP5-Nachbau packte ich ein, denn wenn einem morgens so übel ist, hilft es, wenn man was trockenes zum knabbern hat. Für den BP-5-Nachbau hatte ich jahrelang geübt, bis ich eine geeignete Zusammenstellung und Herstellungsmethode für den Hausgebrauch herausgefunden hatte. Natürlich hielten meine selbstgemachten Notrationen nicht so lange, wie das echte BP-5, aber die boten alles, was der Körper braucht in einem ausgewogenen Verhältnis und waren sehr magenfreundlich, was in diesem Fall der Hauptgrund für den Einsatz bot.. Der Hauptunterschied zwischen echtem und unechtem BP-5 war der Preis, denn die Grundzutaten sind eigentlich recht billig. Meine Variante kostete mich unter einem Euro pro Tagesration und das echte kostete selbst bei Grossabnahme über 3 Euro und in kleinen Mengen um die 6 Euro. Darum hatte ich mir überhaupt die Mühe mit dem Nachbau gemacht.

An meinem Fahrrad befestigte ich einen Fahrradanhänger, denn auf dem Rückweg wollte ich auch beim Milchbauern vorbeifahren. Dann griff ich meine Tasche, die durch die Kräuter und die Notrationen zusätzlich zum üblichen Inhalt ziemlich überfüllt war und suchte nach Felix, um mich zu verabschieden. Ich fand ihn im Hof, wo er damit angefangen hatte, stabilere Gehege für die Tiere zu bauen. Er riet mir, am Schluss in die Kneipe zu gehen, um ein paar Dorf-Neuigkeiten zu erfahren und meinen Revolver mitzunehmen, für den äussersten Notfall. Das mit dem Revolver war mir nicht so lieb, aber ich sah ein, dass er recht hatte und verstaute ihn unten in meiner Tasche, bevor ich mich auf mein Fahrrad schwang.

Die Fahrt war wunderbar in der lauen Herbstluft und da es zuerst fast nur nach unten ging, musste ich kaum strampeln. Die Bäume flogen nur so an mir vorbei und meine Haare flatterten im Fahrtwind. Viel zu schnell war ich beim kleinen Dorf angelangt und hielt, um die alten Bauern schonmal kurz zu begrüssen und ihnen mein Kommen am Abend anzukündigen. Die Bauern freuten sich, ein anderes Gesicht zu sehen und wollten mich gleich in ihr Haus bitten, aber ich vertröstete sie auf den Abend.

Um zum grossen Dorf zu gelangen, brauchte ich ein wenig länger, aber das war mir ganz recht, wenn ich auch mit Grausen an den Rückweg bergauf dachte. Im Dorf angekommen, sah fast alles aus wie gewohnt, nur dass keine Autos durch die Strassen fuhren. Ein Traktor war aber sogar unterwegs, wenn auch ein recht altmodisches Modell. Dieser alte Traktor war jetzt bestimmt der Höhepunkt der Technik im Dorf.

Bei Bauer Eberle, dem Getreidebauern, wurde ich von einem freundlichen Bernardiner begrüsst und bald kam mir auch der junge Bauer entgegen. "Wie schön, dass Sie kommen konnten, Frau Doktor." rief er mir entgegen. Ich begrüsste ihn und versuchte ihm den "Doktor" auszureden, was aber anscheinend nicht viel Erfolg hatte. Der Bauer brachte mich zu seiner Frau, die in der Küche sass und recht blass und schmal aussah. "Ich lass euch dann mal allein." sagte er noch und ging zurück an seine Arbeit.

Die blutjunge Bäuerin begrüsste mich überschwenglich und man konnte deutlich merken, wie verunsichert und ängstlich sie war. "Wissen Sie denn vielleicht, wielange der Strom noch wegbleibt? Ich habe immerzu die Angst, dass er ganz wegbleibt, aber alle anderen sagen, dass bald wieder alles normal ist." fragte sie mich nach der Begrüssung. "Da muss ich Ihnen leider sagen, dass Ihre Angst nur zu berechtigt ist. Ich fürchte, wir müssen eine ganze Weile ohne Strom auskommen. Aber unsere Vorfahren haben das Jahrtausende geschafft, da werden wir das auch fertigbringen." antwortete ich ihr, denn ich dachte mir, dass sie mit der Wahrheit wahrscheinlich besser klarkommen würde, als mit beruhigenden falschen Hoffnungen. "Meinen Sie wirklich? Und wie soll das gehen, ohne Strom auskommen?" fragte sie ängstlich. Ich stellte mich innerlich auf eine längere Unterhaltung ein. "Nun, auf vieles werden wir in der gewohnten Form verzichten müssen, wie beispielsweise den Fernseher und in der Anfangszeit wird es uns nicht leichtfallen, uns umzustellen, aber nach und nach fällt uns dann immer mehr ein, wie man das Leben auch ohne Strom bewältigen kann. Für das Licht kann man erstmal Kerzen nehmen, solange man noch welche hat und später bastelt man sich dann Öl-Lampen, weil man leichter Öl als Kerzen nachbekommt. Bestimmt kann man nach einer Weile auch diverse nützliche Alltagsdinge kaufen, denn clevere Bastler werden den neuen Markt bald wittern."

So unterhielten wir uns eine ganze Weile über die so sehr veränderte Welt und kamen nach einer Weile auf ihre Schwangerschaft und die damit verbundenen Probleme zu sprechen. Ich gab ihr die Notrations-Riegel und erklärte "Morgens, wenn Sie gerade aufgewacht sind und noch im Bett liegen, dann setzen Sie sich vorsichtig auf und knabbern ganz langsam einen dieser Riegel. Das bringt Ihren Blutzuckerspiegel in die Gänge und dadurch geht es dann besser mit der Übelkeit. Die Kekse sind ziemlich krümelig, darum legen sie am besten ein Tellerchen drunter. Und abends schon zurechtlegen, damit Sie morgens nicht erst aufstehen müssen." Anschliessend erklärte ich ihr den Tee und seine Wirkungen. Zum Kennenlernen kochten wir gleich eine Kanne von dem Tee und erfreulicherweise schmeckte er Frau Eberle, obwohl er durch das Johanniskraut leicht bitter war. Aber das ist ja oft so, dass der Tee, der einem gut tut, seltsamerweise auch gut schmeckt, aber nur solange man ihn braucht.

Um einen groben Eindruck über ihren Eisenspiegel zu haben, schaute ich in ihr Unterlid, das recht blass wirkte. Darum erklärte ich ihr, dass sie möglichst reichhaltig essen sollte und dass Fleisch, Linsen und Grüngemüse besonders gut geeignet seien. Dann befragte ich sie über ihre Vorräte, die sie so im Haus hätten. Das Ergebnis war halbwegs zufriedenstellend, denn Frau Eberle hatte in diesem Sommer von ihrer Schwiegermutter das Einkochen gelernt und darum war der Keller voll mit Eingekochtem. Ich fragte, ob sie sich mit ihrer Schwiegermutter gut verstehen würde, und als ich das bejahte, empfahl ich ihr, sich von der Schwiegermutter helfen zu lassen, denn diese würde ohne Strom bestimmt besser zurechtkommen, als die jungen Leute. Glücklicherweise wohnte die alte Frau Eberle nur ein paar Häuser weiter.

Als ich auf Getreide zu sprechen kam, verfinsterte sich das Gesichter der jungen Frau sofort und sie erzählte, dass sie in diesem Jahr ihr Getreide kaum losgeworden seien, weil der Preis unter die Produktionskosten gefallen sei und keiner mehr Getreide kaufen wollte. Daher seien dreiviertel der Getreidespeicher noch voll und sie hätten kaum Geld. "Oh, das ist Ihr Glück im Unglück." sagte ich, "Das Getreide dürfte jetzt schon erheblich im Wert gestiegen sein, wenn es noch normalen Handel geben würde. Aber auch ohne Handel: Das Getreide kann Sie und das Dorf retten, denn dann gibt es genug zu essen. Sie können das Getreide zu guten Preisen verkaufen, Sie werden schon sehen. Aber blos nicht alles aufeinmal verkaufen, sondern nach und nach in kleinen Mengen." Frau Eberle schaute mich mit grossen Augen an. So hatte sie ihren Getreide-Überfluss noch nicht betrachtet. "Haben Sie denn eine Handmühle?" fragte ich. "Ja, so eine kleine Mühle zum Kurbeln haben wir da. Ich hab mal ein bisschen mit selbstgemahlenem Getreide rumexperimentiert, wo wir doch soviel Getreide anbauen." "Sehr gut, dann können Sie für den Eigenbedarf selber mahlen, aber lassen Sie das vorerst Ihren Mann machen, solange es Ihnen nicht gut geht. Und vergessen Sie nicht: Getreide ist jetzt besser als Geld. Nehmen Sie auch lieber Naturalien an, anstatt das Getreide für Geld zu verkaufen, denn bei dem Geld weiss man nicht, wie es sich entwickelt."

"Wie sieht es eigentlich mit Babykleidung aus?" fragte ich anschliessend. "Ein paar Sachen haben wir schon, aber das reicht hinten und vorne nicht. Es dauert ja auch noch eine Weile und da dachte ich mir, das könnte ich so nach und nach kaufen." erzählte Frau Eberle. "Hm, dann werden Sie noch mehr brauchen." sagte ich "Können Sie denn stricken und nähen?". "Stricken geht so; ich hab mir auch schon Wolle gekauft, um Jäckchen zu stricken. Im Nähen bin ich nicht so gut." "Dann schlage ich vor, dass Sie sich abends, wenn die Sonne untergegangen ist, gemütlich mit einem Tee hinsetzen und an dem Jäckchen stricken. Das Stricken von Babykleidern ist jetzt nicht mehr Luxus, sondern nötig für die Ausstattung. Und wie siehts mit Windeln aus?" "Windeln? Da nimmt man doch Pampers, dachte ich." sagte die junge Frau verwundert. "Ja, normalerweise tut man das. Aber bevor es Pampers gab, wurden Babies mit Stoffwindeln gewickelt. Die wurden dann immer wieder heiss gewaschen. Haben Sie viel Bettwäsche? Vielleicht auch ältere oder nicht so hübsche?" "Ja, wir haben sehr viel zur Hochzeit bekommen und die meiste Wäsche gefällt mir gar nicht und darum benutzen wir die auch nicht.". "Heben Sie die gut auf, ein andermal erklär ich Ihnen, wie Sie die Bettwäsche in Windeln verwandeln können oder Sie lassen es sich von Ihrer Schwiegermutter erklären." schlug ich ihr vor.

Anschliessend zeigte ich ihr noch Akupressur-Punkte gegen Übelkeit und Erbrechen. Gemeinsam suchten wir die leicht schmerzhaften Punkte über den Mitten der Augenbrauen etwa in der Mitte der Stirn. Die sollte sie drücken und leicht kreisend massieren, wenn ihr übel war. Und falls es schlimmer werden sollte, könnte sie noch mit dem Daumen innen am Gelenk der jeweils anderen Hand drücken. Auch wieder dort, wo es leicht schmerzte, wenn man draufdrückt. Und dann lokalisierten wir noch die Stelle an der äusseren Ellenbogenfalte, wo man mit den Fingern drücken konnte.

Frau Eberle war zwar sehr erstaunt, dass man mit Rumdrücken an bestimmten Stellen heilen können sollte, aber sie schien erfreut, selbst etwas gegen ihre Beschwerden tun zu können.

Anschliessend wollte ich mich allmählich wieder auf den Weg machen, aber Frau Eberle stotterte ein wenig verlegen rum. Ihren Worten konnte ich entnehmen, dass sie irgendwie bezahlen wollte. Da musste ich auch erstmal schalten. Na klar, ich hatte hier ja ernsthafte Arbeit geleistet. Und so hatte ich es mir ja auch vorgestellt, dass ich mit meinen Kräutern etwas zum Lebensunterhalt beitragen konnte. "Geben Sie mir etwas von Ihrem Weizen, den kann ich gut gebrauchen, weil wir gerade Hühner und Kaninchen bekommen haben." schlug ich vor. "Das ist ja eine gute Idee. Davon haben wir reichlich." sagte Frau Eberle und ein Strahlen ging über ihr Gesicht. Soeben war ihr wohl klargeworden, dass ihr Weizen ein gutes Zahlungsmittel war.

Also gingen wir zu Herrn Eberle, der mir sogleich einen schweren Zentnersack aufdrängte und ihn sogar eigenhändig auf meinen Fahrradanhänger lud. Ich erzählte ihm noch kurz das Wichtigste, was wir drinnen besprochen hatten, vor allem klärte ich ihn über den Wert seines Getreides auf, was ihn sichtlich erfreute. "Und ich dachte schon, ich hätte das alles für den Müll angebaut. Und jetzt ist es plötzlich wieder wichtig." sagte er. Es schien, als würde er um fünf Zentimeter wachsen.

Der Bauer nahm seine Frau in den Arm und beide winkten mir zum Abschied freundlich zu. Jetzt sahen sie richtig zufrieden aus und wie ein junges Paar, das ihr erstes Kind erwartet, aussehen sollte.

Wegen eventueller Neuigkeiten fuhr ich als Nächstes zur Kneipe. Mit meinem beladenen Fahhradanhänger vor der Tür war ich ein bisschen unsicher, wegen der Klaugefahr, aber ich dachte mir, dass es hier wohl noch friedlich genug sei, um es an diesem Tag noch riskieren zu können. Also liess ich das Fahrrad samt Anhänger und Ladung, natürlich abgeschlossen, vor der Kneipe stehen und ging durch die Tür nach drinnen.

In der Kneipe hatte sich kaum etwas geändert. Die Männer grüssten mich freundlich und zogen mich, entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, gleich in ein Gespräch hinein. Es gab jedoch von keiner Seite etwas wesentliches Neues zu berichten und so endeten wir im Austausch von Tipps, wie man sich das Leben ohne Strom erleichtern könne. Einer der Bauern erwähnte, dass im Bereich des Dorfes noch ein Los Holz frei sei und wir das nutzen könnten, wenn wir es schnell genug abholzen würden, denn es sei schon mehr als überfällig. Ich versprach, das mit meinem Mann zu besprechen, und ihm unsere Entscheidung spätestens in einer Woche mitzuteilen.

Dann machte ich mich auf den Weg bergan. Mein Getreidesack war erfreulicherweise noch da und so fuhr ich schwerbeladen los. Schon auf der Hälfte der Strecke zum kleinen Dorf musste ich ordentlich schnaufen und fuhr dann etwas langsamer weiter. Der Weg wurde gegen Ende doch recht lang und ich war froh, dass ich zeitig im Dorf losgefahren war.

Endlich war ich im kleinen Dorf und der alte Bauer winkte mir schon von weitem zu. Das letzte Stück kam er mir sogar entgegen. Abgesehen von einer gewissen Langeweile wirkten die beiden Bauersleut aber durchaus zufrieden. Die Bäuerin brachte eine Kanne mit heisser Schokolade nach draussen an den langen Tisch vor der Tür und so sassen wir, tranken die heisse Schokolade und tauschten die wenigen Neuigkeiten aus. Der Bauer gab mir noch wertvolle Tipps für die Kaninchen-Haltung, nämlich dass wir den Rammler getrennt von den Weibchen halten sollten und dass wir die Tiere oft streicheln und rausnehmen sollten, damit sie sich an Menschen gewöhnen. Da unsere Kaninchen erst acht Wochen alt waren, könnten wir uns mit den getrennten Ställen noch knapp vier Wochen Zeit lassen, aber dann sei es unbedingt nötig. Das mit den vier Wochen erleichte mich zu hören, denn wir hatten ja schon damit zu kämpfen, überhaupt nur zwei Ställe für unsere neuen Tiere zu bauen.

Ich bedankte mich bei den Bauern, lud meine Milchkanne auf und machte mich wieder auf den Weg. Diese letzte Etappe war die steilste und an einer Stelle musste ich sogar schieben, denn der Anhänger zog ziemlich schwer am Fahrrad. Zur Aufmunterung dachte ich an die rasante Fahrt auf dem Weg nach unten und das erleichterte den Aufstieg ein wenig. Ab und zu betrachtete ich auch den schweren Getreidesack und war mehr als zufrieden über das gute Geschäft, das ich meiner Meinung nach gemacht hatte. Später würde es bestimmt nicht mehr einen ganzen Zentner Getreide für einen Hausbesuch geben. In billiges supermarkt-Mehl umgerechnet, kostete ein Zentner zwar nur etwa 15 Euro, aber da hatte ich mich sowieso schon immer gefragt, wie die Supermärkte das hinkriegten.

So auf einen Schlag war ein Zentner Getreide echt viel. Immerhin konnte ein Mensch damit für ein halbes Jahr seinen kompletten Getreidebedarf decken. Und jetzt mit den Tieren war es mehr als ein Segen, denn für zusätzliche Tiere hatten wir eigentlich keine Vorräte gelagert. Diese Gedanken munterten mich etwas auf und halfen mir dabei, die schwere Last den Berg hinauf zu befördern. Während ich mich den Berg hinaufmühte, wurde es allmählich dunkel.

Und irgendwann sah ich ein schwaches Licht voraus und wusste, dass ich bald zuhause war. Felix war noch auf dem Hof und klopfte im Funzellicht noch ein paar letzte Nägel ein. "Wow, die hast du toll hingekriegt." rief ich, sobald ich erkannte, was Felix da baute. Er hatte inzwischen zwei transportable Häuschen mit abnehmbaren Gehegen gebaut, die man auf abgeerntete Gemüsebeete oder saftige Wiesenstücke stellen konnte.

Das Prinzip dieser mobilen Gehege hatte ich mir auch schon oft angeschaut und fand sie sehr praktisch. Immer wenn eine Stelle abgegrast war, konnte der Käfig zu neuem Grün umziehen. In der Praxis hatte ich dieses Prinzip schon vom Zierkaninchen meiner Schwester mitbekommen, die das als Kind jahrelang erfolgreich praktiziert hatte. Dadurch war der Familienrasen immer gut abgefressen und man musste nur selten mähen. Für den Anfang waren solche Ställe bestimmt die allerbeste Lösung und grössere Gehege könnten wir immernoch bauen, wenn die Vermehrung mal anfing.

Nach ausgiebiger Bewunderung der neuen Ställe zeigte ich Felix meine Beute und auch er war voll des Lobes. Wir gingen dann nach drinnen, um noch ein paar Leckereien aus unserer Tiefkühltruhe zu verspeisen und machten uns dann einen gemütlichen Abend.

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